Update 05/2025

Mir fallen so langsam aber sicher keine Phrasen mehr ein im Stil von „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ oder „Es ist wieder einige Zeit her, getan hat sich aber nicht allzu viel“. Aber es ist wie es ist: Es geht stetig aber immer noch langsam voran.

Ich hatte vor einigen Wochen mal wieder den Pressesprecher der BBV angeschrieben um an etwas Infos zu kommen. Meine Email lautete wie folgt:

Hallo Herr Rühmeier,

„long time no see/hear/read ….“
Während mein Anschluss eigentlich sehr problemlos läuft, scheint es an anderer Stelle beim Ausbau schleppend voran zu gehen. Bisher hat die Firma Erdal (von außen betrachtet) wirklich tolle Arbeit geleistet und eine ganz ordentliche Geschwindigkeit an den Tag gelegt. Seit Wochen lahmt es aber. Aus Erdal-Kreisen hört man, dass es (immer noch) Probleme gibt die Brücken im Ort mit den Leerrohren/Kabeln zu queren.
Weitere „Gerüchte“ besagen, dass die Stadt kurzfristig im Ortsteil Helmhof erneut einen Baustopp verhängt hat. Kabel seien in der Bachquerung wohl nicht tief genug verlegt worden?!

Würde mich freuen wenn wir dazu mal kurz telefonieren könnten und Sie einen aktuellen Stand, einen aktuellen Plan sowie ein paar Details zu den Brücken-Problemen für mich haben.

Viele Grüße aus Neckarbischofsheim
Alexander Christian

Ich hatte auf ein direktes Gespräch gehofft. Hat ja in der Vergangenheit auch funktioniert. Stattdessen hab ich rund eine Woche später folgende Antwort bekommen:

Hallo, Herr Christian,

vielen Dank für Ihre Anfrage.
Hinsichtlich des Themas Brückenquerung können wir eine Teil-Entwarnung geben. Die Arbeiten laufen planmäßig und sind auf der Zielgeraden. Bei einer Brückenquerung sind Fragen zu einem Gestattungsvertrag zu klären, was aber nicht mit den Ausbauarbeiten zusammenhängt. Auch das ist in Arbeit. 
Hinsichtlich Helmhof kann ich Ihnen mitteilen, dass es dort in der Tat zu einer mindertiefen Verlegung gekommen ist. Dies wird aktuell gerade geheilt. 

Insgesamt ist der Ausbau auf einem den Umständen entsprechend guten Weg.

Beste Grüße

Olaf Urban

Naja, kurze Anfrage, ähnlich kurze Antwort. Ich schätze, Hr. Urban-Rühmeier kann es auch schon nicht mehr hören.

Ich hatte die letzten Wochen und Monate auch vermehrt Arbeiten an beiden Hauptverteilern beobachtet. Meinen Recherchen zufolge sind diese Verteiler diejenigen, die mit aktiver Technik ausgestattet sind und mehr oder weniger direkt am Backbone, d.h. der großen Hauptzuleitung hängen.

Der Verteiler am Weinberg ist ja schon seit Jahren Aktiv. Hier hängen aktuell Weinberg, Kapplersgärten, Linsenkuchen und Siebenmorgen dran und sind „online“.

Der zweite Verteiler Ecke Turmstraße/Schulgasse versorgt den ganzen Rest. Und genau hier war längere Zeit ein Zelt vorgebaut. Ich kann nur mutmaßen. Aber hier wurden sicherlich viele Leitungen aufgelegt und gespleißt und/oder aktive Verteilertechnik eingebaut. Was aber offenbar fehlt, ist der „Uplink“ zum Backbone, zur Hauptleitung. Während der Verteiler am Weinberg hier wie gesagt schon länger aktiv ist, muss dieser zweite Verteiler hier noch angeschlossen werden, damit das Licht bis in die Häuser gelangt. Problem hierbei ist: Dieser „Uplink“ muss in irgend einer Form über den Krebsbach. Heißt so viel wie: Die Leitung muss über eine Brücke gelegt werden.

Bisherige Informationen zufolge (und die sind Teils schon Jahre alt) hatte die Stadt gefordert mit einer Horizontalspülbohrung unter dem Krebsbach durch zu bohren.

Ich glaube ich hatte es schon mal erwähnt. Vor 20 Jahren habe ich bei einem Waibstadter Unternehmen gearbeitet das genau solche Bohrungen gemacht hat. Das Problem: Das Bohrgestänge kann nicht in beliebig kleinen Radien bohren. Immerhin ist das ja aus Stahl. Der Bohrkopf ist vorne angewinkelt. Das Bohrgerät dreht den Kopf mitsamt Bohrgestänge, wie eben einen Bohrer. Will man die Richtung ändern, muss der Bohrkopf eine bestimmte Position einnehmen. Das Bihrgerät „drückt“ dann das Gestänge von hinten mit mehreren Tonnen. Durch den angeschrägten Bohrkopf kann man so die Richtung beeinflussen. Die Bohrstangen sind in der Regel 3m lang. Jetzt einen bach zu unterqueren der vielleicht mal 1-3m breite hat ist nicht so einfach. Da muss man schon weit vorher die „Kurve“ beginnen. Und auf beiden Seiten des Baches muss es ein mind. 1x1x1m großen ausgehobenen Schacht geben.

Das ist weder bei der Kreuzung Schwimmbadweg/Ablassweg, noch bei der Brücke an der Ecke Feierwehr/Bauhof/Angelsportverein so wirklich gut möglich. Zudem sind solche Bohrungen sehr teuer.

Wer sich dafür interessiert, findet hier sicher mehr Informationen: https://www.phrikolat.de/index.php/wissenscenter-horizontalbohren-bohrspuelung/info-horizontalbohrtechnik/grundlagen-horizontalbohren

Nun schreibt der Pressesprecher aber von einem „Gestattungsvertrag“ bzgl. Brückennutzung. Das Thema ist seit Ende 2018 auf dem Tisch. Ich kann mir langsam nicht mehr vorstellen, dass es so kompliziert ist zu klären ob und wie man ein Kabel/Leerrohr über eine Brücke legt, dass das über 6 Jahre benötigt. Auch die ausführenden Firmen machen das sicher nicht zum ersten mal. Wo ist also das Problem? Ich kann nur mutmaßen, will es hier aber nicht weiter aussprechen. Es darf sich jeder selbst seine Gedanken machen.

Ich hatte in der Zwischenzeit auch die Stadt Waibstadt und die Gemeinde Helmstadt angeschrieben. Meine Frage lautete wie folgt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist Alexander Christian, ich betreibe einen privaten Blog zum Thema Glasfaserausbau durch und mit der Firma BBV in Neckarbischofsheim und der Region. Der Blog ist mit rund 50.000 Aufrufen in den letzten 6 Monaten ähnlich gut besucht, wie die zugehörige Facebook-Gruppe der über 360 Mitglieder angehören.

Aktuell recherchiere ich über den Fortschritt des Ausbaus in meiner Gemeinde Neckarbischofsheim, der im Vergleich zu den umliegenden Gemeinden immer noch nicht abgeschlossen ist, nicht einmal annähernd. Es scheint wohl beim überqueren der Gewässer/Brücken Unstimmigkeiten über die Art und Weise der Querung zu geben, so dass der Baufortschritt massiv zum erliegen gekommen ist.

Soweit ich weiß, ist in ihrer Gemeinde der Glasfaserausbau bereits deutlich weiter fortgeschritten ist bzw. eigentlich schon „fertig“. Insbesondere scheinen dort die Querungen von Bächen und Brücken ohne größere Probleme erfolgt zu sein. Auch ist oder war das eine oder andere Tiefbauunternehmen das in Neckarboschofsheim aktiv war oder ist, auch in den umliegenden Gemeinden im Einsatz.

Daher würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir kurz mitteilen könnten, welche technische Lösung in Ihrer Gemeinde für die Querung der Gewässer zum Einsatz kam (z. B. Anbringung an Brücken, Verlegen im Asphalt der Brücken, Unterbohrung/Horizontalspülbohrungen, bereits existierende Leerrohre in den Brücken die mitverwendet werden konnten, separate Bauwerke o. Ä.). Gab es dabei Abstimmungen mit übergeordneten Behörden oder spezielle Vorgaben, die zu beachten waren? War das in ihrer Gemeinde generell ein problematisches Thema?

Ich bedanke mich im Voraus herzlich für Ihre Unterstützung und würde Ihre Rückmeldung gern – selbstverständlich unter Berücksichtigung Ihrer Zustimmung – in einem meiner nächsten Beiträge thematisieren.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Christian

Antworten habe ich exakt keine bekommen. Also keinerlei Reaktion. Kein „Können wir nix zu sagen“ und auch sonst nichts. Das ist sehr schade. Der Höflichkeit wegen hätte ich zumindest eine Art Absage erwartet.

Lange Rede kurzer Sinn: Meine Quellen bei BBV sind entweder versiegt oder halten sich mittlerweile so zurück, dass mit den Antworten nicht viel anzufangen ist. Und die umliegenden Gemeinden hüllen sich in schweigen. Das macht die Berichterstattung nicht einfach.

Ich kann aktuell also maximal das Berichten, was ihr im Ort eh schon seht: Es geht mit Erdal irgendwie voran. Und das finde ich gut. Nur ohne erfolgreiche Brückenquerungen kommen wir nicht weiter und die, die noch nicht am Netz sind, bekommen auch kein Licht auf die Leitung. Immerhin bleibt Erdal am Ball und baut – so wirkt es auf mich – alles aus soweit es ohne Brücken geht. Und das finde ich gut.

Für Helmhof und Untergimpern kann ich wenig sagen. Auch hier geht es wohl ein wenig vorwärts. Aber wie es da mit dem Uplink aussieht… Keine Ahnung. Ich bin da auf eure Informationen angewiesen. Hier und da erreichen mich kleinere Infos. An der Stelle vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben mir zu schreiben.

Ich schätze die Frequenz mit der ich hier Neuigkeiten Kund tun kann wird weiter abnehmen. Aber ich bleibe weiter am Ball. Und wenn ihr etwas interessantes hört oder seht: Bitte gerne an mich weiter tragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert