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Update zum Update 06 / 2024

Ich habe mittlerweile wieder Rückmeldung vom Pressesprecher bekommen.

Hier meine jüngste Antwort darauf, ungeschönt, 1:1 (okay, ein Paar Schreibfehler hab ich korrigiert und ein paar erklärende Anmerkungen eingefügt so dass ihr meiner Email inhaltlich folgen könnt) so wie er sie erhalten hat:

Hallo Herr Urban-Rühmeier,

> BBV und heute die IFG-Gruppe haben sich immer zu Open Access bekannt.
[ANMERKUNG DIE NICHT IN DER EMAIL STEHT: Ich hatte angefragt ob da nun was im Busch ist mit der Ankündigung dass BBV/InfraFriber nun einer Open Access Allianz beigetreten ist und der ‘Chris’-Tarif (bei uns heißt er Toni) weggefallen ist]

Open Access finde ich gut und vorbildlich. Und ja, das wurde tatsächlich direkt am Tag 1 so propagiert.

Ihrer Tarif-Logik kann ich nicht folgen:
[ANMERKUNG DIE NICHT IN DER EMAIL STEHT: Ich hatte angefragt warum denn die Tarife jetzt unattraktiver gemacht wurden, sprich, die Upload-Geschwindigkeit halbiert wurde. Er antwortete mit dem Argument, dass kaum einer den Mehr-Upload bezahlen will.]

Eigentlich sollte/wird Technologie über die Jahre günstiger zu betreiben. Bereits in der Vorvermarktungsphase gab es nationale wie internationale Anbieter mit Bandbreite zu günstigen Monatstarifen, teils auch mit symmetrischen Bandbreiten. In den vergangenen Jahren kam eigentlich nur mehr Bandbreite bei solchen Anbietern hinzu. Werfen wir doch mal einen Blick auf das Jahr 2018 bei der BBV:

300Mbit Upload / 300Mbit Download für 40€ zzgl. optionalen 5€ für den Telefonanschluss mit Flat (so steht es in meinen Unterlagen von 2018)

Heute, ein “paar” Jahre später (wir blenden mal gedanklich die ersten 6 Lockangebot-Monate wo es billiger ist aus):

150Mbit Upload / 300Mbit Download inkl. Telefonanschluss mit Flat für…. *trommelwirbel* … 45€ pro Monat

Ihre Argumentation basiert auf den Kosten die die Kunden für den Upload nicht bereit sind zu zahlen. Sollte es denn nicht – wenn denn die Leistung die keiner bezahlen will wegfällt – günstiger werden? So dass die Leute wieder mit Preis/Leistung zufrieden sind? Das Gegenteil ist der Fall: Die Leistung ist geringer und der Preis ist der selbe…
Die Fragen die bei mir nun ankommen haben in etwa den Tenor: “Ist das deren ernst? Ich zahle genau so viel, bekomme nun aber weniger Leistung?”. Und ich glaube nicht dass hier nur die “Nerds” sich zu Wort melden. Unsere örtliche Facebook-Gruppe umfasst über 330 Mitglieder. Die Anzahl “Nerds” kann man da an einer Hand abzählen.

Kleine Randnotiz: Den Telefonanschluss brauch ich nicht. Ich bin seit 20 Jahren bei einem VoIP Telefonanbieter. Und das hat mir schon mind. 2x den Hintern gerettet beim Umzug oder DSL-Anbieterwechsel. Nun soll ich künftig 5€ für etwas zahlen das ich nicht brauche? Da hätte ich lieber die Option auf den Telefonanschluss für die 45€ zu verzichten und stattdessen eine symmentrische Bandbreite zu bekommen. Da das Thema Cloud immer präsenter wird, wäre das ein echter Mehrwert.

Übrigens: Mein unterschriebener Vertrag beläuft sich auf 300/300Mbit ohne Telefon für 40€… Wird der dann einseitig gekündigt und auf den neuen Tarif umgestellt oder gilt der weiterhin?

> Dafür sind unsere Tarife an anderer Stelle aufgewertet worden.

Würden Sie mich hier bitte erhellen wo der Einsteigertarif nun sichtlich aufgewertet wurde? Ich bin nicht fündig geworden.

> Wir haben vollstes Verständnis für die Irritation und nicht zuletzt auch die Verärgerung, die durch die Verzögerungen entstanden sind. Dies ist aber, bei aller Bereitschaft zur Selbstkritik, kein Thema allein von BBV. Der Markt hat sich gerade in den letzten eineinhalb Jahren vor allem durch externe Faktoren sehr verändert.

Ich, bzw. die Community, kreidet das nicht allein der BBV an (okay, es sind doch recht viele die nur die BBV sehen und wenige die das “drum herum” auch noch wahr nehmen, aber eben nicht alle). Unsere Stadtverwaltung hat hier auch ihr Päckchen zu tragen. Definitiv.
Aber auch hier wieder: Die letzten 1,5 Jahre in der sich der Markt verändert hat: Ich erinnere noch einmal: Die Vorvermarktung der BBV für unser Städtchen endete Ende 2018. Die Planung des Ausbaus war mit 6 Monaten angesetzt, der Ausbau mit weiteren 12 Monaten. Wenn ich in der Grundschule aufgepasst habe komme ich auf “etwa Mitte 2020” für den Abschluss der Arbeiten. Rechnen wir “großzügig” nochmal 12 Monate für unvorhergesehenes dazu. Also im Endeffekt 100% mehr. Wären wir also bei Mitte 2021.
Von dieser Mitte 2021 sind wir nun weitere 3 Jahre in die Zukunft gereist. Und wie viel Prozent der Kunden sind online? Meinen Recherchen zufolge etwa 10-15%, wenn überhaupt.

Darf ich ganz ehrlich und offen sein? Der Markt in den letzten 1,5 Jahren ist *einer* der Gründe warum es *aktuell* nicht weiter geht. Aber nicht *DER* Grund warum gar nichts voran geht. Man hätte längst fertig sein können. 4 Jahre Verzug bei eigentlich geplanten 1,5 Jahren Gesamtaufwand. Das ist schon hartes Projektmanagement. In meinem letzten Job als Projektmanager im SAP Cloud Bereich hätte ich für so eine Leistung den Arbeitgeber wechseln dürfen.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich brenne für den Glasfaseranschluss. Ich bin Informatiker, ich bin ein “Nerd”. Ich *will* den Anschluss. Aber die letzten 5 1/2 Jahre höre ich nur Gründe warum es nicht geht (wenn ich denn überhaupt etwas höre). Und während ich fast täglich 50km durch die Dörfer zur Arbeit und wieder zurück fahre, sehe ich eine Ortschaft nach der anderen in der Ausgebaut und Fertiggestellt wird (nicht durch BBV). Und nach all dem Bitten und Betteln kann mir immer noch niemand sagen wo und warum es denn bei uns nun wirklich klemmt. Da kommt schon Frust auf…

> Vielleicht können wir ja einmal im Juli telefonieren? Da ich ab heute Abend im Urlaub bin, kann ich Ihnen zeitnah kein Gespräch anbieten, aber ich würde mich freuen, wenn wir das im kommenden Monat einmal vertiefen könnten.

Sehr gerne. Denn mir ist wirklich etwas an dem Anschluss und den “technischen Fortschritt” in unserem Städtchen gelegen. Wir können es uns nicht erlauben der einzige weiße Fleck auf der Glasfaserlandschaftskarte zu werden. Und auf die Telekom warten… na, ich weiß nicht. Denke dafür ist der DSL Ausbau auf Vectoring und Co. nicht nicht ausreichend lange her.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub und freue mich wieder von Ihnen zu hören/lesen,
Viele Grüße
Alexander Christian

Soweit also meine Email und der aktuelle Stand der Dinge. Im übrigen hält sich der Generalunternehmer zu dem wir einen eigentlich recht guten Kontakt haben (oder hatten?) nun auch sehr bedeckt.

Irgendwas ist im Busch. Und auch wenn es unser Bürgermeister nicht gerne hört/liest: Ich finde es unendlich schade, dass man hier nicht einschreitet. Einschreitet im Sinne von: Druck machen dass es fertig wird, Druck machen dass die Schäden/Fehler behoben werden, Druck dass wir “technologisch nicht abgehängt werden”. Im ganzen Kraichgau und auch ins Heilbronner Land hoch wird ausgebaut. Überall. Und da geht es voran. Nur bei uns geht’s seit Jahren nicht voran. Wer zieht denn freiwillig in z.B. ein Funkloch? Wer zieht denn freiwillig in einen Ort, wo es im Gegensatz zu den umliegenden Gemeinden kein Glasfaser gibt? Kupfer hat da definitiv keine Zukunft. Man muss sich nur mal die Immobilienportale anschauen: Da kann man heute schon Filtern nach dem zur Verfügung stehenden Internetanschluss… Und junge Menschen schauen da durchaus recht genau drauf.

Naja, wir werden sehen wie es weiter geht.

Update 06 / 2024

Ich bin euch Lesern noch ein Update schuldig… Bereits im März hatte ich Kontakt zum Pressesprecher der BBV aufgenommen und ihm vier Fragen gestellt. Herr Urban-Rühmeier hat sich darauf hin die Zeit genommen und mich telefonisch kontaktiert.

Weiterlesen: Update 06 / 2024

Wir haben eine Zeit lang geplaudert und Infos ausgetauscht. Hier und da habe ich tolle und – aus meiner Sicht – auch ehrliche Infos bekommen. An anderer Stelle hat er sich – Pressesprecher-typisch – auch zurückhalten müssen. Dennoch war das Gespräch recht ergiebig.

Zusammengefasst war die Kernaussage des Gesprächs in etwa wie folgt:

BBV weiß dass es seit Jahren schlecht voran geht. Es ist eine durchaus kritische Situation. Andere Firmen stecken wohl auch in der Klemme. Im Heilbronner Raum wird ja auch (von jemand anderem) ausgebaut. Dort sind auch Bauunternehmen pleite gegangen. Ganz generell: Ausbau-Kapazitäten fehlen allgemein.

Aktuell (Stand Ende März) sortiert BBV viele Dinge neu. Bauzeitenpläne werden neu justiert. Sobald es spruchreife Infos gibt, will man sich wieder melden. Gerne auch direkt bei mir. Und gerne auch vor Ort.

Soweit zum Gespräch. Im Anschluss habe ich dann auf meine vorab gestellten Fragen Antworten per Email bekommen:

Frage #1: Wann können die ersten Kunden im Gebiet Eichertstal, Siebenmorgen und ggf. noch Linsenkuchen mit der BBV Glasfaser online gehen?

Antwort: Der Bauzeitenplan für 2024 wird derzeit überarbeitet und im nächsten Schritt mit unseren Partnern in den Gemeinden besprochen. Derzeit sind wir optimistisch, dass wir im Lauf des nächsten Monats die Gebäude in Eichertstal, Siebenmorgen und Linsental anschließen können.

Anmerkung von mir: Ende März wär der “nächste Monat” dann der April gewesen. Mittlerweile ist der April verstrichen. Der Mai auch. Wir haben jetzt Juni. 8 Wochen ohne sichtbaren Fortschritt 🙁

Frage #2: Wie sieht der weitere Ausbauplan für die restliche Gemeinde aus?

Antwort: Siehe oben: Der Bauzeitenplan für 2024 wird derzeit überarbeitet und im nächsten Schritt mit unseren Partnern in den Gemeinden besprochen.

Frage #3: Sind die Fragen zum “Wie werden Brücken gequert” nun mit der Gemeinde geklärt? Hier gab es offenbar auch lange Unklarheiten/Streitigkeiten darüber, wie die Leitung zu verlegen ist (Stichwort “Spülbohrverfahren”)?

Antwort: Die offenen Fragen haben sich aktuell geklärt. Es hat sich gezeigt, dass Spülbohrungen und Brückenquerungen nicht notwendig sind. Die Gemeinde ist darüber auch bereits informiert.

Frage #4: Würde es BBV nach nun fast 5 Jahren endlich einmal in Betracht ziehen, die künftigen Kunden und auch die durch den Bau eingeschränkten Nicht-Kunden zu informieren, wie der weitere Fortschritt läuft? Gerne übernehme ich die weitere Publikation der regelmäßigen Infos (1x/Monat reicht völlig) über meine Kanäle (Webseite mit rund 12.000 Besuchern und >40.000 Aufrufen pro Jahr, sowie die zugehörige Facebook Gruppe mit 325 Mitgliedern/Mitlesern).

Antwort: Hintergrund der aktuellen Situation ist, dass sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Glasfaserausbau in den letzten beiden Jahren erheblich erschwert haben. Der Eindruck von Verzögerungen, der sich eingestellt hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Derzeit wird, wie oben bereits erwähnt, der Bauzeitenplan für 2024 angepasst und dann mit den Gemeinden besprochen. Anschließend wird es eine aktive Kommunikation geben, bei der wir Sie gern einbeziehen.

So… Das war also Ende März der Stand. Und heute? Also knapp 2 Monate später? Was hat sich getan? Leider nichts. Weder habe ich seitens BBV etwas neues gehört, noch wurde mir berichtet dass es bei den Arbeiten irgendwo weiter ging. Einzig aus der Ecke Sinsheimer-Straße wurden Fahrzeuge/Menschen vom Generalunternehmen ZRK gesichtet. Baufortschritte habe es keine. War wohl nur ein “Treffen vor Ort”.

Natürlich habe ich im Gespräch wieder mehr Details erfahren als ich hier posten darf oder sollte. Aber diese Detail untermalen eigentlich nur den aktuellen Zustand. Ein wenig enttäuscht bin ich, dass trotz des neuen Kontakts und guten Gesprächs zum neuen Pressesprecher hier noch keine Taten gefolgt sind.

Was bleibt mir also anderes übrig als erneut in die Tasten zu hauen und erneut nachzufragen…

Update 03 / 2024

Wieder ist ein Monat vergangen. Getan hat sich wieder nicht viel. Und gerade weil sich nicht viel tut, hatte ich den Pressesprecher der BBV sowie das Tiefbauunternehmen angeschrieben und gebeten, Auskunft zu geben. Meine Email war wie folgt:

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Kleines Update 02 / 2024

Das nächste Update ist längst überfällig. Wie man jüngst lesen konnte sollte es ab 05.02. weiter gehen im Ausbau. Im Dezember und Januar waren die Arbeiten eher mau bis nicht existent.

Ich meine es war am 07. oder 08.02. als angefangen wurde die Flinsbacher Straße unterhalb des Friedhofs zu öffnen um die Zuleitung zu den Wohngebieten Lisenkuchen, Eichertstal und Siebenmorgen zu verlegen.

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Update 08/2023

Die letzten Wochen ist es hier im Blog wieder ruhig gewesen. Leider. Meine bisherigen BBV nahen Kontakte haben sich die letzten Monate verändert und sind entweder nicht mehr aus auskunftsfreudig, oder sind nicht mehr für BBV tätig. Nein, da verlässt sicher niemand ein sinkendes Schiff oder so. Wenn ich schaue wohin da gewechselt wurde, dann sind das normale, absehbare berufliche Veränderungen. Es ist heute nicht mehr außergewöhnlich nach 5 Jahren den Betrieb zu wechseln (kann da selbst ein Lied von singen).

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Angeordnete Stille? [UPDATE]

Seit Wochen ist es Still um BBV. Weder liest man neues von der Gemeinde, noch melden sich meine BBV Kontakte. Man könnte fast meinen, es gibt eine “angeordnete Stille”?!

Nun ja. Weiteren Kontakten zufolge (die Info ist auch schon wieder Wochen alt), sollte es ab Juli 2023 mit dem Ausbau weiter gehen. Details durften noch nicht genannt werden. Was aber mittlerweile offensichtlich ist:

  • Der neue Lagerplatz befindet sich im Sieben Morgen, knapp unterhalb des Benz Geländes. Also da, wo immer viele Container standen.
  • Eine erste Tiefbaufirma (die kommt laut LKW Werbeaufdruck aus Heppenheim) ist unterwegs. Ich hab sie vergangene Woche Ecke Waibstadter-Str./Lärchenweg gesehen.
  • Es wurde auch an anderen Stellen weiter gearbeitet. Im Sieben Morgen, Helmstadter-Straße, etwas oberhalb des Benz-Firmengeländes wurden ebenfalls Tiefbauarbeiten durchgeführt. Eine Firma konnte ich nicht zuordnen.

Heute hat mich auch eine Meldung aus der Mörikestraße erreicht. Offenbar sind BBV Mitarbeiter unterwegs und dokumentieren bereits montierte ONT’s. Die Mitarbeiter sprechen wohl kein deutsch (oder zumindest sehr schlecht). Hintergrund ist, dass BBV offenbar den zuständigen Verteilerkasten in der kommenden Woche “aktivieren” will.

Laut Auskunft BBV Neidenstein sollten dann die zwei LEDs am ONT leuchten/blinken (Anmerkung von meiner Seite: Wenn nur eine LED Lebenszeichen von sich gibt, ist noch nichts aktiv und die Gegenstelle offensichtlich noch “tot”), wird man eine Email bzgl. der Portierungsvorlage des Internetanschlusses bekommen (sofern sich hier BBV um die Portierung kümmert).

Alles in allem: Es geht voran, langsam aber stetig. Leider seitens BBV und Stadt bisher kein Wort dazu. Schade.

Im übrigen: Laut meinen Informationen hat sich der Generalunternehmer, gegen den sich unser Bürgermeister so gewehrt hat nicht geändert. Stattdessen sind es, wie es zu erwarten war, neue Subunternehmer unterhalb des Generalunternehmers.

[UPDATE 13.07.2023 11:15]

Vermutlich sind die Baufirmen die man so die Tage gesehen hat und die ich oben erwähnt hatte, nicht der BBV, sondern NetzeBW zuzuschreiben.

Weiteren Insider-Infos zufolge soll BBV mit Bautrupps ab 21.07. los legen. Verzögerungen bei Anträgen hätten dazu geführt, dass man den geplanten 01.07. nicht halten konnte.

Bzgl. Fertigstellungsgrad soll Helmhof deutlich weiter sein als Neckarbischofsheim. Untergimpern hinke weiter hinterher. Aber auch hier sei Ende 2023 das Ziel.

“Speaking of” Ziel … Ein weiterer Bürger hatte ebenfalls mit BBV Neidenstein gesprochen und gefragt wann denn der Ausbau soweit fertig sei und man die bisherigen DSL-Verträge dann auf BBV umstellen könne. Hier wurde zwar auch Ende 2023 genannt, aber sicherheitshalber Januar bzw. Q1/2024 eingeräumt.

Der Teufel steckt im Detail

Vor etwa 6 Wochen hatte ich mit dem Rollout Manager seitens BBV telefoniert um Details über den weiteren Ausbau zu bekommen. Damals hieß es, der Generalunternehmer (namentlich die Firma ZRK) wird nicht ausgetauscht – auch wenn die Stadt quasi darauf besteht. Es würden aktuell Pläne geschmiedet, und ich könne mich Ende April nochmal melden. Nun, wir haben nun schon Mitte Mai und ich habe eben erneut angerufen und nach Details gefragt. Dazu gleich mehr.

Seitens ZRK war zwischenzeitlich zu hören, dass man auch nichts davon weiß, dass sie ausgetauscht werden sollen. Von unserer Sicht als “Außenstehende” schien es daran zu hängen, dass kein neuer Lagerplatz vorhanden sei und der bisherige Platz beim Netto nicht mehr zur Verfügung steht. Soweit ich das beurteilen kann und über mehrere Ecken in Erfahrung bringen konnte, gab es auch keine Versuche seitens der Stadt einen Lagerplatz anzubieten. Wieso auch… Schließlich wollte man mit dem Generalunternehmer nicht mehr weiter zusammen arbeiten.

Zwischenzeitlich erschien auch ein Artikel von Friedemann Orts in der Rhein-Neckar-Zeitung (Ausgabe 12.05.2023) mit dem Titel “Da wurden Straßen vernichtet”, und teils älteren Bildern, auf denen waghalsige Aktionen von – soweit ich weiß – längst nicht mehr beschäftigten Sub-Unternehmern “erneut aufgewärmt” wurden.

Herr Orths schreibt:

Jetzt hat sich die BBV, die mittlerweile mit der bayrischen Leonet-Gruppe und mit der Glasfaser-Firma Infrafibre Germany fusioniert ist, von dem Generalunternehmer getrennt, der in Neckarbischofsheim Glasfaser verlegt hat.

Rhein-Neckar-Zeitung 12.05.2023, Friedemann Orts, Artikel “Da wurden Straßen vernichtet”; 1. Absatz

Bis hierhin liest es sich wie ein Fakt: Der Generalunternehmer arbeitet nicht mehr für die BBV. Trennung abschließend vollzogen. Passt prima zu den Aussagen die Bürgermeister Seidelmann mehrfach erwähnt hat.

Weiter schreibt er:

“Wir müssen es optimieren”, nennt BBV-Sprecher Arno Maruszczyk den Grund für die Trennung von gewissen Generalunternehmern. “Wir tauschen entsprechende Tiefbauer und Planer aus”, denen würden “die Gebiete entzogen”, diesbezüglich befinde man sich noch in Verhandlungen mit den Unternehmen. Vom neuen Pressereferenten der BBV, Olaf Urban-Rühmeier, heißt es, dass die neue Geschäftsführung im Zuge der Fusion “die Zusammenarbeit mit bisherigen Auftragnehmern auf den Prüfstand gestellt” habe.

Rhein-Neckar-Zeitung 12.05.2023, Friedemann Orts, Artikel “Da wurden Straßen vernichtet”; 3. Absatz

Wenn man genau liest, steht hier kein Wort von einer abgeschlossenen und vollzogenen Trennung. Ergo ist der Generalunternehmer zu diesem Zeitpunkt nicht zwingend “gekündigt”. Unter dem Strich hat Hr. Maruszcyk also nur gesagt, dass man nicht zufrieden ist, man Tiefbauer und Planer entsprechend austauschen will, ihnen die Gebiete “entziehen” will. Weiter sagt der Pressereferent, dass die Zusammenarbeit auf den Prüfstand gestellt wird.

Die Sache ist also noch “in Arbeit”, und sicherlich noch nicht vollends “durch”. Ich hätte mir von Hr. Orths hier eine klare und unmissverständliche Formulierung gewünscht. Die Formulierung im ersten Absatz …

Jetzt hat sich die BBV, […], von dem Generalunternehmer getrennt, der in Neckarbischofsheim Glasfaser verlegt hat.

… ist irgendwie irreführend und nicht so neutral, wie man es sich von der Presse wünschen würde. Oder gab es noch einen zweiten Generalunternehmer neben der Firma ZRK auf den er sich bezieht?

Wie dem auch sei: Zurück zu den Details vom Rollout-Manager: Nun, es gibt erstmal keine. Die Arbeiten laufen nicht wie gewünscht und es gibt noch einiges zu besprechen, zu koordinieren und zu klären. Erst wenn das hieb und stichfest ist, wird sowohl die Stadt als auch wir hier entsprechend informiert.

Auf meine Frage hin, ob es wenigstens neben dem Tiefbau mit dem Anschluss von bestehenden Hausanschlüssen weitergehen kann, Beispiel Eichertstal/Linsenkuchen/SiebenMorgen, bekam ich die Antwort: Die Zuleitung für die drei genannten Gebiete kommt vom Verteiler bei der Bahnüberquerung am Weinberg. Und die ist tiefbauseitig noch nicht an den den Verteiler im Linsenkuchen, an dem dann der genannte Rest hängt angeschlossen. Die Querung der Flinsbacher-Straße ist also noch nicht fertig angeschlossen (auch nicht per Leerrohr). Ergo bleibt das auch liegen solange kein Tiefbau weiter geht.

Nach eigenen Recherchen ist die Firma ZRK nach wie vor als Generalunternehmer Tiefbau in der Ausführung beschäftigt. Glücklicherweise darf ich hier von einer neutralen Position abweichen und meine persönliche Meinung bzw. Einschätzung kund tun. Und die lautet (Vorsicht, persönliche Meinung und Spekulation):

BBV hat Druck (.. unverändert seit Monaten). Mit den Arbeiten im Tiefbau klappt es nicht wie geplant. Und man wollte tatsächlich schon Ende Juni fertig sein (waren ja wieder über 6 Wochen Zeit die nicht entsprechend genutzt wurden). Dummerweise stehen die Tiefbau-GU’s nicht schlange und der bestehende hat sicherlich vertragliche Regelungen die man nicht einfach über Bord werfen kann. Also wird BBV schauen müssen, wie man mit dem bestehenden GU das beste aus der Sache macht. Oder man findet noch ein Schlupfloch und kommt vertraglich doch noch raus.

Daneben gibt es im Hintergrund noch zahlreiche Verstrickungen und Details in alle Richtungen, welche hier aber zu sehr ins Detail führen würden. Das meiste davon sind vertrauliche Details die wir nicht weitergeben dürfen. All diese Details zeigen aber: Die Sachlage ist wirklich deutlich komplizierter als sich der unbedarfte Glasfaserkunde ausmalen würde. So kompliziert, dass es schwer ist da überhaupt noch den Durchblick zu haben.

Nun ja. Wie immer: Wir müssen abwarten. Ich hoffe daraus, dass vom Rollout-Manager klare Ansagen über den weiteren Ausbau folgen, dass die Stadt alles daran setzt dass der Ausbau mit Höchstgeschwindigkeit weitergehen kann und dass der Generalunternehmer, egal wie er in Zukunft heißt, alles daran setzt dass der Zeitplan eingehalten wird und die Qualität stimmt.

Stay tuned…