“Aber ich will doch gar kein Glasfaser”

Vereinzelt erreichen uns Stimmen die sagen, dass sie kein Glasfaser wollen, weil sie es nicht brauchen.

Nun, das ist richtig. Ich selbst “brauche” es “jetzt” nicht. Jetzt noch nicht. Dass sich der Fortschritt nicht aufhalten lässt ist unbestritten. Da sollten sich alle Parteien einig sein. 

Und wer die letzten 10 Jahre nicht mit Fingern in den Ohren und verbundenen Augen rumgelaufen ist, der sollte auch mitbekommen haben, dass die Geschwindigkeit mit der sich unsere Technologie fortenwickelt im Vergleich zu den vorherigen Jahrzehnten drastisch gesteigert hat.

Vor über 10 Jahren (also um 2008 herum) hat quasi noch keiner einen “extrem leistungsstarken Mini-Computer” in der Hosentasche mit sich herum getragen. Heute haben die meisten – völlig unwissentlich – einen Computer in der Hosentasche der um das Jahr 2000 herum unvorstellbar gewesen wäre: 8-Kern-Prozessoren mit teils mehr als 2 Gigahertz Taktfrequenz. Über 1000x mehr Speicher als bisherige Systeme. Bildschirmauflösungen von denen Wissenschaftler bis dato nur geträumt haben.

Und nicht nur in der Hosentasche steckt viel “Computing-Power”. Selbst unsere Fernseher sind kleine Rechen-Monster geworden. Sie stellen heute schon manch in die Tage gekommenen Laptop in den Schatten.

Fortschritt ergibt sich vor allem auch durch die Möglichkeiten. Wenn Henry Ford damals seine Kunden gefragt hätte was sie haben wollen, dann hätten sie gesagt: Schnellere Pferde. Das Ergebnis war aber: Autos.

Von damals zu heute hat sich daran quasi nichts geändert. Fortschritt ergibt sich vor allem durch die Möglichkeit, nicht zwingend durch den “Bedarf”.

Wie eingangs erwähnt “brauchen” heute nicht viele einen Glasfaseranschluss. Helmhof und Untergimpern sind klar unterversorgt. Hier wird etwas schnelleres dringend benötigt. Deshalb ist hier der Zuspruch zu Glasfaser auch höher als in Neckarbischofsheim, wo ein großer Teil der Einwohner bereits DSL mit 50MBit bekommt.

Das eigentliche Problem an diesem ganzen brauchen/nicht brauchen ist: Mit der jetzigen Ausbausituation, also dass die Telekom gerade eben erst Vectoring ausgebaut und damit recht gut 50 und 100Mbit ermöglicht hat, wird die nächste Ausbauiteration gut 10 bis 15 Jahre auf sich warten lassen. Das ist nicht nur das was uns die Vergangenheit gelehrt hat, sondern auch das, was Experten (und nicht nur wir hier) sagen.

Eigentlich wäre das nicht so schlimm. Warten wir eben 10-15 Jahre. Wir haben ja meist schon DSL50 und DSL100. Nur kommt hier wieder die Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung ins Spiel. Von Jahr zu Jahr steigt der Bedarf, ohne dass wir es mitbekommen. Und der Bedarf schreitet mit so großen Schritten voran, dass 10-15 Jahre “Warten auf die Telekom” sich zur Durststrecke entwickeln wird.

Bitte Handzeichen wer die Zeiten noch kennt in denen der Aufbau einer Webseite beim Laden so lange gedauert hat, dass man Bildern Pixelzeile für Pixelzeile zuschauen konnte wie sie sich aufgebaut haben… Das ist noch nicht so lange her. Bei manchen war das erst vor gut 10-15 Jahren. Und genau darauf steuern wir wieder zu wenn wir nicht heute schon mit Glasfaser vorsorgen.

Webseiten werden ohne unser zutun Monat für Monat, Jahr für Jahr größer. Bilder werden hochauflösender, hochauflösende Videos laufen mehr und mehr als Hintergrund einer Internetseite. Grafiken und Schriftarten werden aufwendiger, hochauflösender und damit von ihrer zu ladenden Kapazität größer. Ohne dass wir etwas an unserem Surf-Verhalten ändern, wird unser Internet langsamer werden. Schleichend. Erst ganz langsam, dann zunehmend schneller. Jahr für Jahr rund 16%. Und wenn wir nicht heute die Chance mit der BBV ergreifen, haben wir die nächsten 10-15 Jahre mit Sicherheit (da sind sich die Experten einig) keine Chance unsere Anschlüsse den wachsenden Seiten im Internet anzupassen.

Die BREKO, eine Organisation der so ziemlich alle Internetanbieter Deutschlands angehören, hat ihre Mitglieder gefragt wie denn der Bedarf an Geschwindigkeit die letzten Jahre unter ihren Kunden war, wie er sich aktuell entwickelt und wohin der Bedarfstrend für 2025 zeigt.
Im vergangenen Jahr (=2007) hat diese Befragung schon stattgefunden. Ergebnis: Die Provider sagten einen Bedarf von 600Mbit für 2025 voraus.
In diesem Jahr hat die gleiche Umfrage noch einmal stattgefunden. Es trat keine Ernüchterung oder Korrektur nach unten ein. Nein, im Gegenteil. Der Bedarf wird aktuell bei 1.000Mbit für 2025 angesehen. Das ist in nur 7 Jahren! Sollten unsere Internetanbieter recht behalten (und die kennen uns eigentlich am besten), dann sind wir in nur 7 Jahren um Faktor 10 unterversorgt. Blöd nur, dass die Telekom in 7 Jahren nicht gleich auf der Matte stehen wird um auszubauen.

Deutschland droht den Trend zu verschlafen: Im Dezember 2017 waren nur 2,3% der deutschen Haushalte mit Glasfaser ausgestattet. Länder wie Finnland, Schweden und Co. liegen bei rund 70%. Sogar Länder wie Spanien und Portugal sind mit rund 40% rund 20x besser dran als wir. Deutschland verpennt gerade die Chance sich als IT-Wirtschaftsstandort zu platzieren. Andere Länder sind schon lange an uns vorbei gezogen.

Verwundert es da, dass manche Mitbürger etwas allergisch reagieren wenn sie auf Mitbürger treffen die an der Stelle argumentieren “Ich brauche das nicht”?

Jetzt haben wir die Chance fast zum 0-Tarif ein Upgrade auf einen zukunftsträchtigen Kommunikationsanschluss zu erhalten. Ich schreibe bewusst “Kommunikationsanschluss”. Denn über die Leitung geht nicht nur Internet und Telefon, sondern auch Fernsehen und allerlei andere Dienste. Dienste die heute schon genutzt werden und Dienste die in nicht allzu ferner Zukunft noch kommen werden.

Deshalb, auch wenn heute noch kein flächendeckender Bedarf da ist: Wir sollten für die nächsten Jahre Vorsorgen. Jetzt, und nicht erst morgen.

Bis 27.10. haben wir diese einmalige Chance. Nutzen wir sie.

17 Gedanken zu „“Aber ich will doch gar kein Glasfaser”

    1. Gabriele Friedrich

      Ich auch nicht, vor allem auch, weil der damit verbundene Telekomtarifwechsel mind. 12 Euro im Monat kostet und nicht nur 3 Euro wie von dem Tür-Werbeteam behauptet. Die 3 Euro sind nur für die ersten 6 Monate und dann werden es 12 Euro mehr. Ich zahle jetzt schon incl. Leihgeräte und Servicevertrag 66 Euro/Monat an die Telekom und würde mit Glasfaser bei 78 Euro liegen, das ist Wucher, kann ich mir mit meiner Rente auch nicht mehr leisten.

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      1. achristian Beitragsautor

        Mit “Wucher” bezeichnet man den total überzogenen Preis der zur gebotenen Leistung/Ware in keinem Verhältnis steht.

        Leihgeräte sind auf Dauer immer teurer. Irgendjemand verdient daran ja dauerhaft. Es ist also nicht ratsam ein Mietmodell zu wählen.

        Der “klassische Telefonanschluss” ist sogesehen tot. Den gibt’s auch bei der Telekom nicht mehr. Heute gibt es den Internetanschluss, und wenn man möchte noch den Telefonanschluss oben drauf (der dann technisch den Internetanschluss benutzt). Früher war es umgekehrt: Man hatte einen Telefonanschluss und konnte sich zusätzlich noch einen Internetanschluss, der dann die Telefonleitung benutzt hat dazu holen. Diese Zeiten sind vorbei.

        Preislich liegt BBV (keine Werbung, ich verdient daran keinen Cent) bei 45€/Monat inkl. Telefonie (=Preis ab dem 7. Monat). Damit das technisch funktioniert braucht es eben noch einen Router (den gibt’s für unter 100€) und noch ein Telefon. Entweder ein analoges Telefon (am besten das, das man schon hat). Dann muss der Router einen Anschluss dafür haben. Ggf. ist der dafür etwas teurer. ODER ein digitales Telefon. Das gibt’s auch für unter 100€.
        Gehen wir vom Schlimmsten Fall aus hat man 200€ Investition in neue Geräte und danach monatlich 45€.

        Wenn man von der einmaligen Anschaffung aus geht, ist das eine monatliche ersparnis zum genannten jetzigen Telekom-Anschluss von 21€. Und mit der Ersparnis hat man die Neuanschaffung in 10 Monaten schon wieder raus.

        Von “Wucher” kann man da nicht wirklich sprechen.
        Ich verstehe dass nicht jeder sich da auskennt und in den Mediamarkt laufen und das passende Gerät kaufen kann. Aber es ist ja nicht so, dass es dafür keine Dienstleister gäbe die einem da helfen können. Der erstbeste der mir einfällt ist hier ABICOS (ABICOS / 74921 Helmstadt-Bargen / Telefon: +49 7486 888900-0 / rhn-info@abicos.de). Auch hier keine Werbung. Ich bekomme keinen Cent dafür. Aber der Andreas Bischof von Abicos ist da sehr nett und hilft gerne weiter.

        Alles in allem: Erst schlau machen und DANN von Wucher sprechen wenn es wirklich Wucher ist.

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  1. Cathrin Wunsch

    Ich zahle 30Euro für Constar Wlan ?!Mehr will ich nicht zahlen Glasfaser ist mir zu teuer?!
    Das ist ja Gelderpressung?!
    Können die von der Glasfaser das verlangen?!

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    1. achristian Beitragsautor

      Ich verstehe einen Einwand. Aber du kannst nicht zwei komplett verschiedenen Leistungen auf der Ebene vergleichen (Äpfel mit Birnen und so…). Der kleinste Glasfaser-Tarif liefert 300Mbit Upload und 300Mbit Download. Keine Datenvolumenbeschränkung.
      Dein Congstar-Tarif scheint der “Homespot 100” zu sein. Darin stecken 50Mbit LTE Verbindung mit 125GB Datenvolumen.

      Wenn dir das Congstar-Angebot reicht: Prima. Aber wenn dir 50Mbit nicht mehr reichen und du keinen Glasfaseranschluss hast (der irgendwann mal fertig gebaut ist und funktioniert), ist es unwahrscheinlich dass Congstar vom Preis/Leistungsverhältnis noch mithalten kann, oder die gewünschte Leistung überhaupt liefern kann. LTE ist ein Funkstandard. Du teilst dir den “Äther” mit vielen vielen anderen. Glasfaser ist ein komplett anderes Medium und viel Leistungsstärker als eine solche Funkverbindung.

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    2. achristian Beitragsautor

      Klar können die. Aber ich muss dazu sagen, du vergleichst Äpfel mit Birnen.
      Congstar WLAN… Gibt’s meines Wissens nicht. Du meinst sicher den Internetzugang über LTE: https://www.congstar.de/festnetz-internet/congstar-homespot-im-vergleich/

      Das ist definitiv nicht 1:1 Vergleichbar. Wenn dir das ausreicht: Alles bestens.
      Das Angebot von BBV umfasst 6x mehr Geschwindigkeit und *kein* Limit bzgl. Upload/Downloadmenge (ganz im Gegensatz zu Congstar). Von daher erhälst du mit Glasfaser ein vielfaches an Leistung zu einem vergleichsweise geringen Aufpreis. Aber wie gesagt: Wenn du mit Congstar prima auskommst wäre es blöd mehr auszugeben für etwas das du nicht brauchst.

      Dennoch: Als Haus- und Grundbesitzer wäre es eine schlechte Idee Glasfaser zu ignorieren weil LTE gerade ausreicht. Glasfaser hat deutlich mehr potential und ist zukunftssicherer als eine Funkverbindung.

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    1. achristian Beitragsautor

      Hier gibt es durchaus Meinungsfreiheit, allerdings nicht 100% anonym (Trash-Emailadressen zählen da dazu) und auch nicht wenn Hassreden, Werbung oder dergleichen dabei sind.
      Wer etwas zu sagen hat, darf das hier tun. Mit realer Emailadresse ist das kein Problem. Weil ggf. will ich ja Details nachfragen. Mit einer Trash-Adresse geht das nicht.

      Wüsste nicht welchen Beitrag ich von dir nicht veröffentlicht habe. Wobei mir die Zuordnung bei dir aktuell gänzlich fehlt.

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  2. Moll

    Wie lange kann ich weiterhin Internet empfangen ohne Glasfaser Hausanschluss?.. wird der normale Internet Anschluss irgendwann abgeschaltet?

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    1. achristian Beitragsautor

      Stand heute ist mir kein “Abschaltdatum” und auch kein “Geplantes Abschaltvorhaben” seitens Telekom und dergleichen bekannt. Die Kupferkabel die ja heute noch im Einsatz sind, werden die nächsten Jahre also noch weiterhin benutzt werden können. BBV hat hier auch keine Handlungsmöglichkeit eine Abschaltung zu veranlassen. Die Kabel in unserer Gemeinde gehören (soweit ich weiß) der Telekom. Und die wird da keine Kupfer-Verbindung abschaffen wenn noch keine Alternative (die sie selbst steuern können) da ist.
      Die BBV Glasfaser gehört dann erstmal der BBV bzw. den dahinterstehenden Investoren. Entweder die Telekom wird langfristig mit BBV/Infrafiber zusammenarbeiten, oder doch noch ihr eigenes Glasfaser legen.

      Lange Rede Kurzer Sinn: Es besteht stand heute (und sicherlich auch in den nächsten paar Jahren) kein Handlungszwang.
      ABER ein Glasfaseranschluss macht heute bereits Sinn. Vor allem, wenn man ihn “vergünstigt” bekommt.

      Hoffe ich konnte die Frage ausreichend beantworten.

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  3. Dorothea

    Es wird immer nur von “mal eben wechseln” gesprochen – aber dazu ist auch neue Hardware erforderlich. Und diese wird zu horrenden Preisen angeboten – oder mittels Softwarebranding für den Anbieter/Provider personalisiert, so dass die Glasfaser auch nur mit diesem teuren Gerät und nicht mit einem Alternativprodukt genutzt werden kann! Vor allem für Mieter eine absolute Halsabschneiderei, denn beim Wohnungswechsel müssen diese sich wieder neue Hardware zulegen / anmieten.
    Und der Wechsel zur Glasfaser wird nicht empfohlen sondern in absehbarer Zeit erzwungen – nämlich dann, wenn die Netzbetreiber “mal eben” die Kupferleitungen abschalten!
    Wir reden hier also nicht von einer Wahl zwischen den Übertragungsmedien. Zudem werden TV-Angebote immer mehr ins Internet ausgelagert, die Funkübertragung sukzessive abgeschaltet (man muss ja unbedingt in 4K-Qualität ausstrahlen).
    Die Karten im jahrelangen Preiskampf der Netzbetreiber werden neu gemischt, und jeder legt erstmal eine ordentliche Schippe auf die Monatskosten drauf – oder reduziert Leistungen (z. B. Festnetz-Telefonie 2,9Ct pro Minute bei einem Glasfaser-Monatsbeitrag von “günstigen” 39,90 €). Eine Internet- und Festnetz-Flatrate ist zukünftig nicht unter 69 € zu haben – dafür erhält man irgendwelchen Streaming-Quatsch. Aber für die Nutzung der Streaming-Dienste muss man dann wiederum zusätzliche Hardware kaufen/mieten (z.B. irgendwelche Stick pro TV-Gerät).
    Und die Senioren? Analog/ISDN-Telefone sowie TV-Geräte sind nur noch Elektroschrott, alle Geräte müssen eine Ethernet- bzw. WLAN-Anbindung haben. Die schmale Rente ermöglicht keine Neuanschaffung, also kein TV mehr. Ahja: trotzdem muss noch GEZ gezahlt werden.
    Aber Hauptsache wir haben diesen Glasfaser-Mist!

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    1. achristian Beitragsautor

      Hallo,

      oh je…. Hier sind wohl viele Falschmeldungen und “Fake-News” im Umlauf… Ich versuche mal die Sache aufzudröseln:

      > Es wird immer nur von “mal eben wechseln” gesprochen – aber dazu ist auch neue Hardware erforderlich. Und diese wird zu horrenden Preisen angeboten – oder mittels Softwarebranding für den Anbieter/Provider personalisiert, so dass die Glasfaser auch nur mit diesem teuren Gerät und nicht mit einem Alternativprodukt genutzt werden kann! Vor allem für Mieter eine absolute Halsabschneiderei, denn beim Wohnungswechsel müssen diese sich wieder neue Hardware zulegen / anmieten.

      Das ist schlicht falsch. Den Router kannst du dir selbst aussuchen. Eine “einigermaßen aktuelle Fritzbox” wie sie die allermeisten haben werden funktioniert bestens. Softwarebranding ist nicht nötig/erforderlich. War es bei z.B. Telekom oder 1&1 auch nie. Die Routerfreiheit ist mittlerweile (seit einigen Jahren) sogar gesetzlich geregelt.. BBV hat zum Thema “wie richte ich meine Fritzbox ein” auch ein Info-Blatt. Schnell gegoogelt und gefunden: https://www.marcomazzei.de/wp-content/uploads/20191219_BBV_toni_broschuere_Anleitung_FRITZBox1.pdf
      Ja, die Webseite die das anbietet ist in den Fall nicht die BBV. Aber das selbe gibt’s auch von der BBV Webseite. War nur zu Faul noch weiter zu suchen.

      > Und der Wechsel zur Glasfaser wird nicht empfohlen sondern in absehbarer Zeit erzwungen – nämlich dann, wenn die Netzbetreiber “mal eben” die Kupferleitungen abschalten!
      Wir reden hier also nicht von einer Wahl zwischen den Übertragungsmedien. Zudem werden TV-Angebote immer mehr ins Internet ausgelagert, die Funkübertragung sukzessive abgeschaltet (man muss ja unbedingt in 4K-Qualität ausstrahlen).

      Willkommen in der Realität. Fortschritt ist immer mit Veränderungen verbunden. Sonst würde wir heute uns noch von Ast zu Ast schwingen, oder unsere Wäsche im Fluss waschen, oder eben mit dem Pferd zur Arbeit reiten. Man kann den Fortschritt ja durchaus schlecht finden, muss dann aber mit den Konsequenzen leben. Pferde kann man sich heute noch halten. Aber damit zur Arbeit reiten… ist nur bei den allerwenigsten möglich. Tiefgarage und Pferd… verträgt sich eben nicht.
      Das selbe haben wir im Bereich Technik. Wie viele Millionen haben ihr Wählscheibentelefon abgeschafft und sich so ein “schnurloses Teufelszeug” angeschafft? Richtig… sehr viele. Hat Geld gekostet? Klar. Gabs welche die gejammert haben: Logo… Weint heute noch jemand dem kabelgebundenen Telefon aus dem 60ern nach? Kaum einer. Warum? Fortschritt ist immer mit Komfort verbunden. Und der leider auch mit Kosten.
      Kleine Anmerkung: In anderen EU Ländern belächeln sie uns deutschen schon seit Jahren. Wieso? Weil wir einer der letzten sind die auf den Glasfaserzug aufspringen. Andere sind da seit 10 Jahren schon durch mit der Umrüstung…

      > Die Karten im jahrelangen Preiskampf der Netzbetreiber werden neu gemischt, und jeder legt erstmal eine ordentliche Schippe auf die Monatskosten drauf – oder reduziert Leistungen (z. B. Festnetz-Telefonie 2,9Ct pro Minute bei einem Glasfaser-Monatsbeitrag von “günstigen” 39,90 €). Eine Internet- und Festnetz-Flatrate ist zukünftig nicht unter 69 € zu haben – dafür erhält man irgendwelchen Streaming-Quatsch. Aber für die Nutzung der Streaming-Dienste muss man dann wiederum zusätzliche Hardware kaufen/mieten (z.B. irgendwelche Stick pro TV-Gerät).

      Japp. Für 9,95€ bekommt man heute nix mehr. Als ich 2000 endlich Auto fahren durfte hat man einen Kleinwagen noch für knapp 20.000DM bekommen. Quasi neu. Und heute? Wenn man Glück hat ist die gewünschte Sonderausstattung in der Region. Der Basispreis liegt darüber.
      40-50€ für einen Internetanschluss mag viel erscheinen. Aber auch hier wird der Preis nochmal fallen. Warum? Weil Glasfaser zu betreiben deutlich billiger ist das öde Kupferkabel. Kostet auch deutlich weniger Strom in der Verteiltechnik.
      Gerade geschaut: 1&1 mit 250Mbit auf Kupfer: Kostet 50€/Monat
      BBV mit 300Mbit Glasfaser kostet 45€… Und da hast du die Flatrate ins Festnetz schon mit drin.

      250 oder 300Mbit ist zu viel? Glückwunsch. Du kannst auch weniger buchen. 16Mbit bei 1&1 für 35€/Monat… Telefonflat auch schon drin.
      Bleibt also zu sagen:
      10€ mehr für deutlich mehr Leistung. Unfair? Mag sein für jemand der nur telefonieren möchte. Aber dann wäre ja noch die Sache mit dem Mobilfunk. Da geht’s auch unter 5€/Monat. Wer braucht heute noch Festnetz? Antwort: Kaum einer… selbst Senioren nicht unbedingt.

      > Und die Senioren? Analog/ISDN-Telefone sowie TV-Geräte sind nur noch Elektroschrott, alle Geräte müssen eine Ethernet- bzw. WLAN-Anbindung haben. Die schmale Rente ermöglicht keine Neuanschaffung, also kein TV mehr. Ahja: trotzdem muss noch GEZ gezahlt werden.
      Aber Hauptsache wir haben diesen Glasfaser-Mist!

      Erneuter Unfug. Sorry. Analoge Telefone kann man schon seit vielen Jahren an eine Fritzbox/Router anschließen. ISDN… Ja, da wird’s etwas exotischer. Aber wer sich bisher ISDN leisten konnte, der wollte damals schon “mehr als nur ein normales Telefon”. Jetzt dann zu sagen ich brauch den ganzen neumodischen Quatsch nicht… Entzieht sich meiner Logik.
      Lange rede kurzer Sinn: Auch die althergebrachten Telefone kann man anschließen. Der Fachhandel berät dazu gerne. Aber in der Regel sind ja viele mit Schnurlostelefonen im DECT Standard unterwegs. Und die meisten Fritzboxen bringen das direkt mit. Du kannst in der Regel dein Mobilteil an die Fritzbox anlernen. Läuft. Wie? Steht im Handbuch. Ja, Veränderungen tun weh… Aber nach über 20 Jahren (oder im Fall von analogen nicht-DECT Geräten deutlich mehr) kann man mal wieder mit dem Stand der Technik aufholen.

      TV ist übrigens immer noch über SAT empfangbar. Kostet fast nix mehr (Receiver unter 35€, Schüssel für unter 50€). Das wird noch ne gaaaaaanze Weile funktionieren. Aber ist auch heute schon über 20 Jahre alte Technik.

      Die Abneigung gegen Glasfaser ist in etwa auf ebenso dünnem Eis gebaut wie eine Abneigung ggü. z.B. Windrädern oder Elektroautos. Die Zukunft wird zeigen wohin die Reise geht (bzw. dann ging)

      Die Welt dreht sich weiter. So oder so. Schwimm mit oder geh unter. Klingt hart, ist hart. Das Leben ist kein Ponyhof (und war es noch nie).

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  4. Zuoklu

    Naja, was soll ich sagen. Das mit dem Glasfaser ist halt auch wieder so ein Generations Ding.
    Ich mein, wie das Handy für jeden erschwinglich vor 25 Jahren hatte ich mir auch mal eins besorgt, weil es eine Prima Sache war wenn man mal mit dem Auto liegenbleiben kann oder ein Notfall.
    Aber ich bin halt ohne Handy aufgewachsen und das Ding ist für mich überhaupt nicht Lebensnotwendig!?
    Mein Handy steht schon seit 25 Jahren auf stumm, denn ich finde es total Respektlos wenn jemand ans Telefon geht während einer Unterhaltung, so viele Lebenswichtige Anrufe bekomme ich nicht.
    Genauso finde ich es total Lustig wenn man mal mit dem Bus oder Bahn fährt, man könnte die Scheiben schwarz lackieren, denn alle starren auf ihr Elektronisches Gerät.
    Ich mache mich von dem Kram einfach nicht so abhängig. Habe sogar immer noch einen 300 MB Handytarif und wenn die leer sind kann ich sehr gut ohne Internet unterwegs leben. Als Ersatzhandy habe ich sogar noch ein altes Nokia im Betrieb da hält der Akku eine Woche, was mein iPhone nicht packt.

    Genauso sehe ich das mit dem Glasfaser, bis ich das wirklich brauchen würde lebe ich sehr wahrscheinlich nicht mehr wenn wir mal realistisch sind, warum sollte ich dann Geld dafür raushauen. Für meine Zwecke langt momentan DSL 50 und das ist schon Sau viel. Homeoffice!? Ich muss jeden Tag in die Fabrik Knechten.
    Cloud!? Benutze ich nicht. TV Satanlage, HD? Egal, kam bei einigen Sendern ohne Aufpreis von alleine die wo noch SD sind sind eh Wurst, Werbung in HD brauche ich nicht wirklich.

    Mein Vater hat sogar noch seinen Telefonanschluss von vor dreißig Jahren und ist glücklich damit, hat nicht einmal Internet aber dafür seine Ruhe vor Phishing. Es kommt immer auf den Menschen an wie er sich von dem genauen Kram abhängig macht, die Jungen tun mir da ehrlich schon irgendwie leid.
    Bekommen ja schon einen Nervenzusammenbruch wenn der Akku alle ist.
    Naja, ich warte einfach mal ab, Bin mit sowas immer gut gefahren nach über 50 Jahren und Kosten gespart!

    Grüße und macht euch nicht so abhängig.

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  5. Detlev

    @Zuoklu – Sehr gut, so sehe ich es auch!
    Glasfaser ist ein Selbstzweck, da die Industrie uns andauernd neue “Gamechanger” (VR, KI , AI) verkaufen will, damit sie noch mehr unnötige Datenmüll-Dienste verkaufen kann – damit sie noch mehr unnötige Schnüffel- und Werbedienste draufpacken kann – damit sie uns noch mehr unnötigen Kram verkaufen können.
    Die Täterä samt ihrem Ueberwachungsstaat dreht sich wahrscheinlich im Grabe rum was sich die Leute heute freiwillig an Ausschnüffelung antun wovon sie ein “Leben” lang geträumt haben.
    Streaming?IP-TV? Bei mir höchstens frische Luft. Die Satelitenschüssel liefert ca 1500 Programme
    Online Gaming? Eher was für die Generation Looser.
    Klaut? Warum in aller Welt sollte ich meine Urlaubsfotos/Daten irgendwelchen Nasen im Netz zugreiflich machen? Mein Heimnetz hat >30-Terabyte (erweiterbar) und 10 GBit – meine Datens sind und bleiben privat
    Home Schooling? Unnötig. Home Working? Unnötig Social Crapwork? würgo

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